Erfolgreiche Gründer haben dazu beigetragen, dass manche Jugendliche heute nicht mehr zwingend Feuerwehrmann, Pilot, Arzt oder „irgendwas im Staatsdienst“ werden wollen. Als Traumberuf hat der „Entrepreneur“ an Glanz gewonnen. Stand früher der Beruf des Unternehmensberaters ganz oben auf der Wunschliste des hochqualifizierten Nachwuchses, zieht es heute immer mehr dieser „High-Potential“ in die (schillernde) Startup-Welt. Beispielsweise: von den Absolventen der Privaten Business-Hochschule in Koblenz gründet heute bereits jeder dritte seine eigene Firma (vor fünfzehn Jahren niemand). Antriebe für den Sprung in die Selbständigkeit, sind u.a.: zum Aufbau eines größeren Unternehmens, zur dauerhaften Lebenssicherung, zur kurzfristigen Projektumsetzung, zum vorübergehenden Hinzuverdienst. Jeder Neugründer schuf im Durchschnitt 0,4 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze. Zwei von drei Existenzgründern starten allein (ohne Partner oder Mitarbeiter). Vor allem Neugründer gehören überdurchschnittlich oft zu diesen Einzelgängern. Trotzdem gehen von diesen Gründern wichtige Beschäftigungseffekte für den Arbeitsmarkt aus. Etwas auf die Beine stellen, Chef im eigenen Haus zu sein, das ist attraktiver denn je. Viele ziehen aus ihrem bisherigen Berufsleben die Lehre, es selbst zu probieren: auf eigene Rechnung. Sie gründen ein Start-up, verkaufen es, gründen ein neues und noch eins. Sind sie erfolgreich, tauchen sie bald selbst als Investoren auf und stecken ihrerseits nun Geld in neue Startups. Nach diesem Kreislauf dreht sich ein Standort (wie derzeit Berlin) in immer schnelleren Innovationszyklen.