Das Doppelwort aus den Teilen „Wirtschaft“ und „Förderung“ könnte Vorstellungen und Anspruchshaltungen wecken, die in der Realität des Standort-Alltages insbesondere für die zweite Worthälfte nur schwer zu erfüllen sind. Enttäuschungen sind somit nicht auszuschließen. Es gibt vielleicht so manchen Unternehmer, der bereits zufrieden wäre, wenn er denn schon nicht gefördert er zumindest nicht behindert würde. Die Wirtschaftsförderung sollte eine gestaltende Rolle wahrnehmen und ist deshalb für die Entwicklung eines Standortes von zentraler Bedeutung. Ein Blick in die kommunale Haushaltsplanung macht jedoch deutlich, dass bereits die finanzielle und personelle Ausstattung diesem Tatbestand nicht immer voll Rechnung zu tragen vermag. Es sind dabei nicht die eher im Öffentlichkeitsinteresse stehenden publikumswirksamen Förderungen, beispielsweise im Bereich Gewerbesteuer oder Grundstückserschliessung und -beschaffung, sondern die zunächst meist mehr im Verborgenen zu erfüllenden Aufgaben. Für die Wirtschaftsförderung des Standortes geht es beispielsweise im Bereich Existenzgründung weniger um Bereitstellung von ohnehin meist nicht vorhandenen Geldmitteln sondern vor allem um das Beiseiteschaffen von Hindernissen, um den wirklichen Abbau von oft beklagten Bürokratiebremsen. Mit einem solchen Rollenverständnis als Enabler von Geschäfts-vorhaben könnte die Wirtschaftsförderung manche Pluspunkte sowohl für sich als auch für den Standort insgesamt auf der Habenseite verbuchen.