Zukunftsahnungen – ist es nicht, als seien Freunde heimlich fortgegangen?
Der Flieger, Maler, Fotograf Ernst Becker sagte: „So dunkelblau ist dieser Himmel nicht, als dass er dir nicht leise in die Seele schnitt, denn in dem klaren Sonnenlicht schwingt schon die Ahnung eines fernen Frostes mit. Von oben, wo die farbenlose Helle sich viele tausend Male in sich selbst verliert, stürzt jeder Tag wie eine weiße Welle, die jedes Mal ein Stück vom Sommer dir entführt. Ist es so stille, weil der Wind nicht geht? Als ob die Blumen, deren Atem steht, um letzter Schönheit willen, still den Tod empfangen. So gibt es Liebe, die sich ganz verschwendet, in immer neuen Farben brennend, selber sich zerstört. Und dem Geliebten, wenn das Fest geendet, für immer scheidend, ohne Ende angehört. Ja, der Bruder, er lebt. Und er wandert in des Abends fernstes Glühen, wie einst -- suchend das endlose Glück. Wohl führt von den Kreuzen in endlosen Weiten, kein Weg mehr zurück, zu uns, die wir leben. Noch leben und hoffen und wandern wir, die Straße durch´s tiefe Tal, zu fernen Höhen bergan. So ist der Winter so ernst nicht, den wir durchirren. Traum ist alles – Öde, Fremde und Schnee.
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