Jutta fuhr einen Smart und angesichts des schlechten Wetters machte sich Sven ein wenig Sorgen um sie. Sie würde in einer halben Stunde fertig sein, etwa die Zeit, die Sven brauchte, um sie im Büro abholen zu können. Sie würden versuchen, sich auf ein Restaurant zu einigen. Sollte ihnen das nicht gelingen, würden sie sich etwas in der Pizzeria bestellen.
„Das Unperfekte und selbständiges Denken – bequem in der sicheren Masse.“
„ Wie man wohnt, ist nicht nur eine Form von Lebensstil, sondern könnte auch Art von Denken abbilden.“
„In Perfektion erstarrt.“
„?“
„Nach einem Es-muss-alles-zueinander-passen-Konzept durchkomponierte Wohnlandlandschaften.“
„Vom Leben gezeichnet: eine gute Einrichtung ist nicht unpersönlich, denn behaglicher wohnen die Unperfekten.“
„Es sind meist Unkonventionelle, die Brüche lieben.“
„Und wie?“
„Nicht, um einem gerade angesagten Trend zu folgen, sondern weil es ihre Vielseitigkeit abbildet.“
„In Wohnungen von Must-have-Kreisen bleibt nichts dem Zufall überlassen.“
„Genau, Möbel haben schlicht, funktional und elegant zu sein.“
„So ist es, und nur ausgewählte Materialien kommen ins Haus, weniger bedeutet mehr.“
„Und passend hierzu cool-konfektionierte und auf Hochglanz polierte Küchen. Mit dem sterilen Charme, dass darin nur selten gekocht werden dürfte.“
„Und Bücher: wenn überhaupt, höchstens als repräsentative Bildbände im Hochglanzdruck.“
„Aber alltagstaugliche Sachbücher, Romane, Krimis? Weit und breit keine Spur hiervon.“
„Wahrscheinlich alle auf E-Readern gespeichert?“
„Auf perfekte Weise würde dies einer ziemlich gleichförmig erscheinenden Managerelite entsprechen.“
Umwelt-, Kompetenz- und Wissenscoaching
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