Fred Carlson war im Alter von dreißig Jahren in der Firma Partner geworden. Ein Rekord. Und wenn sein Weg weiterhin wie geplant verlief, würde er eines Tages der älteste aktive Partner sein. Die Firma war sein Leben, das konnten seine zwei Exfrauen aus eigener Erfahrung bezeugen. Als Leader war er unschlagbar.
„Trotzdem, die Konkurrenz ist auch für Führungskräfte härter geworden.“
„?“
„Die Globalisierung erlaubt, aus einem viel größeren Talente-Pool zu schöpfen als früher.“
„Es könnte durchaus sein, dass nur etwa dreißig Prozent des Erfolges einer Führungskraft durch seine Persönlichkeitsstruktur erklärbar ist.“
„Man darf eben nicht eine durchsetzungsstarke Persönlichkeit vorschnell mit Narzissmus verwechseln.“
„Es gibt Menschen, die nicht aus Machtgründen, sondern vor allem deshalb nach Führung streben, weil sie das Heft in die Hand nehmen wollen.“
„Und?“
„Andere wiederum wollen aus Prestigegründen führen, um ihre soziale Position zu verbessern.“
„Wenn man führen will, kann es aber nicht schaden, auf dem Weg des Aufstiegs auch einmal den Job zu wechseln.“
„?“
„Um sich gezielter darauf vorzubereiten, sich in einem stetig wechselnden und immer kompetitiven Umfeld durchzusetzen.“
„Schwierig werden könnten es für Menschen, die klare Prinzipien haben und im Verlauf ihrer Berufserfolge öfter gezwungen werden, gegen diese Prinzipien arbeiten zu müssen.“
„Dabei ist aber nicht so sehr die hohe Arbeitsbelastung ein Problem.“
„Sondern?“
„Sondern die Konkurrenz des eigenen Wertesystems mit dem, in dem sie arbeiten.“
„Also der eventuelle Konflikt zum inneren Regelwerk?“
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