Vergleichen ist ein permanenter Prozess, ständig vergleicht man: sich selbst mit anderen, mein Einkommen mit dem des Kollegen mit dem des Chefs mit dem was andere Firmen zahlen, den heutigen Partner mit dem den man einmal geheiratet hat, also die Vergangenheit mit der Zukunft oder das Wirkliche mit dem Möglichen oder dem Erträumten. Nichts scheint davor sicher, verglichen zu werden.
„Die Gesellschaft heute ist eben eine Vergleichsgesellschaft.“
„?“
„Nur Tradition macht Vergleiche überflüssig: alles war schon immer so, ist auch gut so und soll so auch bleiben.“
„Das Gegenstück ist die Idee des Fortschritts.“
„?“
„Nichts wird je so gut, dass man es nicht noch verbessern kann.“
„Das aber setzt wirklich alles und jeden unter Druck, als unaufhörlich weiter an der Selbstoptimierung zu arbeiten.“
„Die deutschen Schulen stehen unter Stress, weil sie dank Pisa jetzt mit denen in Japan verglichen werden können.“
„Und?“
„Universitäten sind gestresst, weil sie exzellenter sein sollen oder müssen als andere.“
„Aber für die Vergleichsmanie gibt es auch Grenzen.“
„?“
„So würde man es als geradezu anstößig empfinden, nach den Betriebskosten des Bundes Verfassungsgerichtes zu fragen.“
„Und dann festzustellen, dass ein privater Anbieter vergleichsweise günstiger wäre?“
„Vergleichen kann, darf man also nur innerhalb von Funktionssystemen?“
„Anders sieht die Sache allerdings aus, wenn gesellschaftliche Veränderungen dazu führen oder zwingen, die Grenzen solcher Funktionssysteme zu verschieben.“
„Und sich dann einmal fragen müssen, warum ein Fußballspieler für einmal wöchentlich neunzig Minuten auf dem Platz Millionen Euro mehr erhält als ein Facharbeiter für immerhin dann auch sogar noch vierzig Stunden pro Woche?“
COACHING-SZENEN EINES AGILEN ÜBERGANGS
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Diplomkaufmann Jörg Becker
Executive Coaching
Autor zahlreicher Publikationen
Langjähriger Senior Manager in internationalen Management Beratungen
Inhaber Denkstudio für strategisches Wissensmanagement